09.10.2024 | Die bundesweite Vertrauensleutekonferenz in Frankfurt ist nach drei intensiven und ereignisreichen Tagen zu Ende gegangen. Alle Industrien befinden sich in einem massiven Umbruch, und die Zukunft steht unter einem großen Fragezeichen.
Die Automobilindustrie steht vor einem entscheidenden Wendepunkt. Noch immer ist nicht klar, welche Antriebstechnologie sich langfristig durchsetzen wird – ob Elektromobilität, Wasserstoff oder eine andere Innovation die Lösung für die Zukunft ist. Diese Unsicherheit wirkt sich nicht nur auf die Hersteller aus, sondern besonders stark auf die Zulieferindustrie, die sich permanent auf neue Bedingungen einstellen muss. Die Volatilität der Branche ist enorm, und das erfordert eine Flexibilität, die viele Unternehmen an ihre Grenzen bringt.
Auch in der Stahlindustrie sind die Herausforderungen groß. Hier steht vor allem die ökologische Frage im Raum. Der Druck, „grünen Stahl“ zu produzieren, steigt, doch die Branche ist noch nicht dort, wo sie sein müsste, um als nachhaltig zu gelten. Die Umstellung auf klimaneutrale Produktionsprozesse ist komplex, teuer und von der Politik wie auch von den Marktbedingungen abhängig. Dies schafft eine zusätzliche Belastung in einem ohnehin angespannten Umfeld.
Ökologische und ökonomische Herausforderungen überlagern zunehmend soziale Probleme. Die Transformation in vielen Bereichen unserer Industrien hat tiefgreifende Auswirkungen auf die Beschäftigten. Arbeitsplätze, die einst sicher schienen, stehen plötzlich auf dem Spiel. Die Angst vor Jobverlust, der Druck zur ständigen Weiterbildung und die Unsicherheit über die Zukunft der eigenen Branche belasten die Arbeitnehmer:innen spürbar.
Und mitten in diesem turbulenten Umfeld befinden wir uns in der Tarifrunde 2024. Diese Tarifrunde wird entscheidend sein, denn sie fällt in eine Zeit des Wandels, in der wir nicht nur für faire Löhne und gute Arbeitsbedingungen kämpfen, sondern auch um den Erhalt unserer Industriearbeitsplätze. Diese Arbeitsplätze sind das Fundament unseres Wohlstands. Sie sichern nicht nur die Existenz der Beschäftigten, sondern auch die Zukunft ganzer Regionen, die von diesen Industrien abhängig sind.
Jetzt geht es darum, unsere Forderungen mit Nachdruck durchzusetzen und uns nicht von den Unsicherheiten der Transformation abschrecken zu lassen. Wir müssen dafür kämpfen, dass unsere Branchen auch in Zukunft stark und wettbewerbsfähig bleiben, ohne dabei die Menschen aus den Augen zu verlieren, die tagtäglich in diesen Industrien arbeiten. Denn nur, wenn wir unsere Industriearbeitsplätze sichern, können wir auch unseren gesellschaftlichen Wohlstand und soziale Gerechtigkeit bewahren.
Unsere Aufgabe jetzt: Die Kolleginnen und Kollegen mitzunehmen, laufend zu informieren und ihnen klarzumachen, dass wenn wir jetzt nicht Flagge zeigen, verlieren wir das Privileg mitzureden!