Ausschuss für Arbeits-, Gesundheits- & Umweltschutz

Gesundheit erhalten – psychische Belastungen erkennen

22.11.2024 | Gesundheit ist unser wichtigstes Gut, das es bestmöglich zu schützen gilt. Auch auf betrieblicher Ebene. Neben der Erfassung der physischen Gefährdungen wurde bereits im letzten Jahr eine Vereinbarung bei Schaeffler geschlossen, die die psychischen Belastungen ermitteln soll.

Thomas Dettweiler ist Sprecher des EH&S-Ausschusses und war maßgeblich an der Erstellung der Umfrage zur psychischen Gefährdungsbeurteilung beteiligt.

Aufgrund dessen, dass psychische im Gegensatz zu physischen Belastungen nicht immer messbar sind, wurde ein zweistufiges System generiert. Hierzu ermittelt die Führungskraft durch persönliche Einschätzung, ob eine Belastung durch die Arbeitsbedingungen vorliegt. Parallel dazu werden alle Kolleginnen und Kollegen durch eine freiwillige und anonyme Mitarbeiterbefragung aufgefordert, aus Ihrer Sicht die psychischen Arbeitsbedingungen anhand vorgegebener Fragen zu beantworten. Bewertet werden dabei die Arbeitsorganisation, der Arbeitsinhalt, die Arbeitsumgebung, die sozialen Beziehungen und neue Arbeitsformen. Beide Sichtweisen, Führungskraft und Ergebnisse der Befragung werden dann nebeneinandergelegt und in Gänze analysiert, um bei Bedarf Maßnahmen abzuleiten. Das Ziel hierbei ist die Belastungssituation im Betrieb so zu optimieren, dass eine für die Tätigkeit ausgebildete und motivierte Arbeitskraft an seinem Arbeitsplatz weder über- noch unterfordert ist.

Zur Analyse der Ergebnisse und die bei Bedarf abzuleitenden Maßnahmen wurde ein Team zur Unterstützung der Führungskraft je Standort zu bilden. Dieses Team besteht neben der verantwortlichen Führungskraft weiter aus einem Betriebsratsmitglied, der Schwerbehindertenvertretung, dem/der Werksarzt/Werksärztin und der Fachkraft für Arbeitssicherheit. Sollte das Team einen weiteren Bedarf feststellen, können auch externe Berater hinzugezogen werden.

Sofern aus den Ergebnissen der Mitarbeiterbefragung ein Handlungsbedarf festgestellt wird, bei dem sich nicht zielgerichtete Maßnahmen ableiten lassen, wird ein Mitarbeiterworkshop durchgeführt. In diesem Workshop sollen dann die Mitarbeiter selbst potenzielle Maßnahmen erarbeiten, die zur Reduzierung der Belastung führen sollen.

Nach über neun Jahren Verhandlungen konnte dieses zweistufige System zur Ermittlung der psychischen Belastungen vereinbart werden. Wichtig für uns war dabei, Euch in diesem Prozess zu beteiligen. Durch diese Mitarbeiterbefragung wollen wir eine zweite Sicht auf das, was sich nicht messen lässt, bekommen. 

Unser Appell an Euch: Nutzt diese Möglichkeit der Teilnahme an der Umfrage, die seit 11. November bis zum 1. Dezember 2024 läuft. Die Einladung ist Euch per Mail zugegangen.

Von: Thomas Dettweiler

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