09.12.2024 | Neue Vereinbarung abgeschlossen und einheitlich gegen den Abbau: Die außerordentliche Vollversammlung des Europäischen Betriebsrats war geprägt von Neuerungen und Solidarität.
Eine Schweigeminute im Arbeitgeberteil, aussagekräftige Aktionen für die betroffenen Standorte: Die Delegierten zeigten sich auf dieser Sitzung solidarisch mit den Werken in Berndorf (Österreich) und Sheffield (UK), die geschlossen werden sollen, sowie mit Kysuce (Slowakei) und Brasov (Rumänien), in denen die Arbeitgeberseite Mitarbeitende abbauen will. Diese Entscheidung wurde auch am zweiten Tag der Sitzung ausgiebig besprochen, als Vertreter der Zentralen Leitung anwesend waren.
Ein wesentlicher Teil der Sitzung am ersten Tag war die Vorstellung der EBR-Vereinbarung. Sie regelt die Strukturen und Arbeitsweisen der Arbeitnehmervertretung auf europäischer Ebene. In Ländern mit mehreren Standorten ermöglicht sie ein jährliches Treffen mit Arbeitnehmervertretern jedes Standorts, um sich auszutauschen.
Auf lokaler Ebene finden nun außerdem wirtschaftliche Dialoge statt, die den Standortdialogen in Deutschland ähneln: Hier kommen Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertreter zusammen, um sich über die wirtschaftliche und finanzielle Lage, Personalkennzahlen und geplante Investitionen im Werk auszutauschen. Alle neuen Vorkommnisse, welche die Interessen der Beschäftigten vor Ort wesentlich berühren, müssen dargestellt werden. Dieses Mittel ist auch für die deutschen Standorte, die jetzt vom Stellenabbau betroffen sind, ein wichtiges Mittel zur Information.
“Wir stehen gemeinsam in dieser schwierigen Lage für mehr Mitbestimmung und Vernetzung an den europäischen Standorten ein”, so der Vorsitzende des Europäischen Betriebsrats Roland Holler. "Europa braucht ein starkes Zukunftskonzept: Wir haben so viele Mittel, mit der Transformation anders umzugehen, und diese werden wir von der Arbeitgeberseite einfordern!"