stellenabbau bei schaeffler

Stellungnahme des Konzernbetriebsrats der Schaeffler AG zur Ankündigung des Stellenabbaus in Deutschland

05.11.2024 | Der Konzernbetriebsrat von Schaeffler reagiert entschieden auf die jüngste Ankündigung eines umfassenden Stellenabbaus durch den Arbeitgeber, der in einer Pressemitteilung am Morgen des 5. November veröffentlicht wurde. Der geplante Personalabbau in Deutschland betrifft 2.800 Stellen an zehn Standorten. Schaeffler begründet diesen Schritt mit drei zentralen Punkten: dem angespannten Marktumfeld im Bereich Bearings & Industrial Solutions, Synergieeffekten aus der Übernahme von Vitesco sowie den anhaltenden Transformationsprozessen in der Automobilbranche.

Der angekündigte Stellenabbau betrifft 2.800 Stellen an zehn deutschen Standorten. Nun ist Zusammenhalt gefragt | Foto: Tanyel Tas

Der Konzernbetriebsrat der Schaeffler AG kritisiert die Entscheidung des Vorstands: „Wir sind von dieser Nachricht verärgert, da zurzeit an einigen Standorten noch Maßnahmen wie Kurzarbeit und Arbeitszeitabsenkungen mit Entgelteinbußen laufen, um die Situation zu entschärfen“, so Konzernbetriebsratsvorsitzender Ulrich Schöpplein. Den Beschäftigten der Standorte Berlin, Hameln, Herzogenaurach, Homburg, Karben, Nürnberg, Regensburg, Schwalbach, Schweinfurt und Steinhagen droht ein Arbeitsplatzverlust und massive Verunsicherung in Zeiten, in denen es gilt, gemeinsam Krisen zu überwinden. 

Der Abbau in der Automobildivision setzt ein fatales Zeichen: Schaeffler bekennt sich noch immer klar zur E-Mobilität, streicht aber vor allem im Bereich Forschung und Entwicklung. Diese Entscheidung ist für uns nicht nachvollziehbar und gefährdet die technologische Entwicklung bundesweit. Ist die Transformation bei Schaeffler in Deutschland bereits gescheitert?

Der Abbau betrifft sowohl die E-Mobilität im Automobilbereich als auch das Geschäft als Industriezulieferer sowie die Synergieeffekte aus der Fusion mit Vitesco. Der Industriebereich hatte sich seit geraumer Zeit marktbedingt negativ entwickelt, die angekündigten Maßnahmen sind allerdings nicht verhältnismäßig. 

Angesichts der zunehmenden Schwierigkeiten ist eine übergreifende Strategie nötig, um bei Schaeffler Arbeitsplätze langfristig zu sichern. Die Schaeffler-Zukunftsvereinbarung bekennt sich klar zum Erhalt der deutschen Standorte und lehnt betriebsbedingte Kündigungen ab. Dies ist der Maßstab für die anstehenden Verhandlungen. Von diesen Standpunkten ist die Arbeitnehmervertretung nicht bereit, abzuweichen. 

Der Konzernbetriebsrat fordert den Vorstand auf, jetzt mit uns in Gespräche über Alternativen zu gehen. Schaeffler kann in dieser Krise beweisen, dass das Unternehmen anders ist als andere Konzerne, die in den vergangenen Wochen Arbeitsplatzabbau verkündet haben. 

Von: Ulrich Schöpplein

Nachrichten als RSS-Feed